4.5 Sterne
Der Name Michel Gondry hat verschiedene Effekte. Einige Zeitgenossen versetzt er ins Schwärmen, andere schlägt er in die Flucht. Seine Filme gelten als unzugänglich, verschroben und exzentrisch. Mit Be Kind Rewind wagt sich der Franzose einmal in etwas normalere Gefilde.
Schräg ist er ja, der neue Film von Michel Gondry, doch im Gegensatz zu seinen anderen Werken kommen hier keine unmöglich verworrene Plotführungen vor, es kommt zu (fast) keinen unmöglichen Effekten und wir begeben uns auch nicht ins Unterbewusstsein eines Protagonisten. Dies wird die Gondry-Fans abschrecken, keine Frage, doch Be Kind Rewind ist ein sympathischer Film geoworde, den man sich auch als Normalsterblicher ansehen kann.
Schauspielerisch ist Be Kind Rewind auf der Höhe, das Duo Jack Black/Mos Def funktioniert hervorragend, Danny Glover funktioniert gut als Ladeninhaber und die Auftritte von Mia Farrow, Sigourney Weaver (unsympathisch) und Marcus Carl Franklin (bekannt als Bob Dylan in I'm Not There) verschaffen dem Film noch einen speziellen Touch.
Der Film hat anfangs zwar Mühe in die Gänge zu kommen, doch er fällt dafür auch nie in dramaturgische Löcher oder ähnliches, dafür sorgt die abstruse, aber zahme Handlung.
Filmfreaks werden hier ausserdem mit Anspielungen aller Art bedient. Der Kinozuschauer amüsiert sich hier nicht nur über die billig zusammengeschusterten Filmnachstellungen, sondern auch über Verneigungen vor Kinoromantikklassikern wie Splendor oder Nuovo Cinema Paradiso.
Be Kind Rewind ist ein durchaus gelungener Film, zwischendurch zwar etwas harmlos, aber nie langweilig oder selbstgefällig. Schon Jack Black, der mit Miss Daisy aus Driving Miss Daisy in die Rolle seines Lebens versetzt fühlt, ist den Eintritt ins Kino wert. Das als schnulzig taxierte Ende ist zwar ein solches, doch es zeigt auch schön die Fantasiewelt auf, in welcher der Film spielt. Ein Requiem für das VHS-Video, das ist Be Kind Rewind. Und so stört einen auch die moralische Komponente am Schluss des Films nicht allzu sehr, eher im Gegenteil.
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